Mieten und Gebäude
Wir schaffen verbindlichen Klimaschutz, mit dem die Warmmiete stabil bleibt!
In den vergangenen Wochen haben einige Akteure versucht, Klimaschutz und soziale Fragen gegeneinander auszuspielen. Dabei hat sozialer Klimaschutz vielmals auch positive Auswirkungen und Lösungsansätze für genau diese sozialen Fragen. Deshalb räumen wir hier mit einigen Mythen auf!
Kurzfassung: Mit dem Hamburger Zukunftsentscheid sorgen wir für eine stabile Warmmiete – und langfristige Sicherheit vor explodierenden Energiekosten.
Mehr zur SozialverträglichkeitMit dem Zukunftsentscheid wird Heizen günstiger!
Denn: Ab 2027 steigen die Kosten fürs Heizen mit Gas spürbar – und zwar nicht nur wegen internationaler Krisen oder schwankender Energiepreise. Haupttreiber sind höhere Netzentgelte und ein steigender CO₂-Preis. Für jede ausgestoßene Tonne CO₂ müssen Emissionszertifikate gekauft werden. Je länger die Klimaschutzmaßnahmen verschoben werden, desto knapper und teurer werden diese Zertifikate.
Eine Studie von Agora Energiewende zeigt: Schon 2027 könnte der CO₂-Preis auf über 200 Euro pro Tonne steigen, bis 2040 sogar auf 400 Euro. Für unsanierte Gebäude mit Öl- oder Gasheizungen bedeutet das CO₂-Kosten von bis zu 1,44 Euro pro Quadratmeter und Monat. Eine Hamburger Durchschnittswohnung mit 76 m² verursacht damit 110 Euro Mehrkosten pro Monat – zwischen 2040 und 2045 insgesamt 6.600 Euro, die sich durch den rechtzeitigen Umstieg auf eine CO₂-freie Wärmeversorgung vermeiden ließen. Zusätzlich können sich die Gasnetzentgelte bis 2040 verfünffachen.
Und das sind nur die absehbaren Kosten – mögliche Preissteigerungen für Öl und Gas selbst sind dabei noch gar nicht eingerechnet.
Mieter profitieren deshalb doppelt von Sanierungen: die Heizkosten sinken und die Wohnung bleibt im Winter warm und im Sommer geschützt vor Hitzewellen.
Wer zahlt die Sanierungen?
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) warnt vor 40 Milliarden Euro Kosten, die durch die Sanierung entstehen sollen. Grundlage ist ein Gutachten der Stadt Hamburg zu den Kosten für Klimaneutralität bis 2045.
Wichtig ist: Dieses Geld muss ohnehin investiert werden, egal wann Hamburg klimaneutral wird. Rund die Hälfte der Kosten fällt auf normale Instandhaltung – diese Ausgaben können nicht auf Mieter umgelegt werden.
Die Studie zeigt außerdem: Mit der heutigen Förderung können energetische Sanierungen und Wärmepumpen warmmietenneutral umgesetzt werden. Für Mieter bedeutet das: eine stabile Warmmiete – und langfristige Sicherheit vor explodierenden Energiekosten. Der Zukunftsentscheid sorgt zusätzlich dafür, dass Förderungen, Härtefonds und soziale Ausgleichsmaßnahmen verpflichtend bereitgestellt werden.
Spätes Handeln ist sozial ungerecht
Laut Gesetz müssen Mieter und Vermieter die CO₂-Kosten gemeinsam tragen. So werden soziale Ungleichheiten verschärft und Konflikte auf dem Wohnungsmarkt vorprogrammiert. Gleichzeitig steigen die Baukosten jährlich an.
Der Ausweg ist klar: frühzeitig sanieren, staatliche Unterstützung nutzen und die CO₂-Kosten langfristig vermeiden.
Was bedeutet das für Vermieter?
Viele Hamburger Gebäude sind bereits teilsaniert oder Sanierungen sind in Planung. Für alle anderen schafft der Zukunftsentscheid Anreize und einen verlässlichen Rahmen für die Umsetzung.
Auch für Vermieter lohnt sich frühes Handeln:
- Je nach Sanierungsgrad sind sie verpflichtet, einen Anteil der CO₂-Kosten zu übernehmen. Bei schlecht sanierten Wohnungen können das bis zu 95% sein.
- Je teurer CO₂-Zertifikate werden, desto höher fallen diese Kosten auch für Vermieter aus. Frühzeitige Sanierungen lohnen sich deshalb auch für sie.
Frühzeitige Sanierungen sind daher im Interesse aller – von Mieter und Vermieter gleichermaßen.